Donnerstag, 21.06.2012
Route
Tja, ein Unglueck kommt ja bekanntlich selten allein.
Fruehstueck auf der Faehre, bedeckter Himmel, die Kueste ist bereits in
Sichtweite. Vor dem verlassen des Schiffes noch ein kleiner Plausch
mit einem Schotten, der sich mit seiner Triumph Tiger auf der
Heimreise von einem 3-woechigen Motorrad-Urlaubes befindet.
Bekomme noch schnell ein paar Tips bezueglich sehenswerter Strecke.
Ist fasziniert von meiner Liste, was ich alles anschauen will.
Um 09:00 Uhr befahre ich zum ersten Mal britischen Boden und -
wie kann es auch anders sein - es herrscht auch britisches Wetter,
sprich ES REGNET!
Soviel stilvolles Ankommen haette aber nun auch nicht sein sollen.
Dabei wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht, was noch alles
an diesem Tag auf mich zukommen sollte.
Also rein in den Companero, denn der will ja auch mal so richtig
getestet werden.
Zuerst mal in den Linksverkehr einreihen und versuchen, auch immer
links zu bleiben. Mehrmaliges Hupen hat mich aber immer noch auf die
richtige Spur gebracht. Linksverkehr - andere Verkehrszeichen und ich
komme drauf, dass mein Navi eigentlich nicht so funktioniert, wie es sollte.
Aber egal ...
Weiter im Regen, nach ca. 50 km gehe ich auf einen Kaffee und werde -
da die Leute hier ja doch sehr kommunikativ sind - gleich darauf angesprochen, dass es wahrscheinlich nicht sehr lustig ist, momentan mit dem Motorrad zu reisen, da es die nachsten 3 Tage auf der gesamten Insel regnen wird.
Lt. Wetterbericht im Internet sollten sie auch recht behalten.
Plane daher meine Route um und werde direkt nach Edinburgh fahren.
Stadtbesichtigung kann auch im Regen erfolgen und haette dies sowieso
am Ende der Reise vorgehabt. Neue Route planen und ins Navi eingeben.
Als ich aufbreche, schuettet es und dies wird auch bis Edinburgh so bleiben.
Navi funktioniert noch immer nicht, verfahre mich x-mal, Landkarte
nur mehr ein nasser Lappen.
Ach ja, bald haette ich die Temperaturen vergessen. Waehrend
Oesterreich unter Sahara-Temperaturen stoehnt, hat es hier mal
12 Grad, durch den Fahrtwind gefuehlte 2 Grad! Und es regnet, regnet,
regnet und dann kommt zur Abwechslung noch Nebel dazu.
Aber um 17:00 Uhr habe ich es geschafft, ich stehe an der
schottischen Grenze und mache schlotternd vor Kaelte schnell ein Foto
mit dem beruehmten Felsen und der Aufschirft "Scotland"!
War trotzdem ein Erlebnis, ich habe es zumindest bis hierher geschafft.
Noch ca. 40 Meilen bis Edinburgh. Foto von der Jedburgh Abbey, erreicht um 19:00 Uhr nach 320 harten und vor allem nassen
Motorrad-Kilometern Edinburgh.
Bin total erledigt, klatschnass und schlottere vor Kaelte.
Finde nach laengerem Suchen ein Bed & Breakfast und versuche, alle meine Sachen irgendwie trocken zu kriegen (Tankrucksack, Foto-Ausruestung, etc. - alles klatschnass!). Koche einen heissen Tee am Zimmer (hier ist es anscheindend ueblich, dass in jedem Zimmer ein Wasserkocher plus Utensilien vorhanden ist) und stelle mich unter die heisse Dusche.
Beim Anstecken des Laptop gibt es einen kurzen Blitz in der Steckdose und seither funktioniert mein Laptop zwar noch, aber ich kann keinerlei Verbindung mit dem Internet herstellen. Werde ich morgen klaeren ...